Diese Sektion soll informieren über den Bogensport, wie Bogenarten und Disziplinen, aber auch offizielle Informationen über Verbände und Regularien.

Bogenarten

Im Bogensport unterscheidet man verschiedenen Arten von Bögen. Hier nur eine Information über die wichtigsten.

olympischer Recurvebogen

Das Bogenschießen wurde im 20. Jahrhundert wieder in die Riege der olympischen Disziplinen aufgenommen. Seit 1972 gehört der Bogensport fest zum Programm. Die leistungsfähigste Klasse bildet dabei der olympische Recurvebogen.

Gegenüber einem traditionellen Jagdrecurve grenzt sich der olympische Recurvebogen durch zahlreiche technische Erweiterungen ab. Vor allem an das Mittelstück lassen sich zusätzliche Elemente montieren. Diese leisten entscheidende Beiträge bei der Verbesserung des Trefferbildes.

Beim olympischen Bogenschießen wird dann über 70 Meter auf eine Zielauflage mit einem Durchmesser von 122 Zentimetern geschossen. Es werden jedoch auch Wettkämpfe auf Distanzen von bis zu 90 Metern ausgetragen.

Um die volle Punktzahl pro Schuss zu erreichen, muss man mit dem olympischen Recurvebogen in den inneren goldenen Kreis treffen. Dieser hat nur noch einen Durchmesser von 12,2 Zentimetern. Das entspricht der Größe einer Musik-CD.

Visiere für den Bogen

Das offizielle Regelwerk gestattet, dass man den olympischen Recurvebogen mit technischen Hilfsmitteln versieht. Der zentrale Unterschied ist die Verwendung von Visieren. Daher kommen auch Bezeichnungen wie „Visierschützen“ im Gegensatz zu Schützen aus den Klassen „Bogen ohne Visier“.

Hochwertige Visiere lassen sich über drei Achsen verstellen, so dass man einen Pin genau auf ein Ziel ausrichten kann. Zunächst kann man die Entfernung zwischen Pin und Mittelstück über das Verschieben auf einer Schiene bestimmen. Dies ist wichtig für eine grobe vertikale Ausrichtung.

Darüber hinaus kann man die vertikale Ausrichtung über eine weitere Schiene noch feinjustieren. Für die horizontale Ausrichtung verfügen diese Zielvorrichtungen über ein Gewinde an dessen Spitze dann der Pin sitzt. Als Schütze kann man dieses Material dann sehr genau an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

Stabilisatoren

Ein weiterer deutlich erkennbarer Unterschied ist, dass man bei einem olympischen Recurvebogen auch Stabilisatoren verwenden darf. Diese verändern den Schwerpunkt des Bogens, was mit mehreren Effekten verbunden ist:

  • Der Front-Stabilisator hat dabei den Zweck, den Schwerpunkt des olympischen Recurvebogens nach unten zu verlagern. So kann der Schütze den Bogen nach der Schußabgabe nach vorne durch die Bogenhand abrollen lassen. Das hat den Vorteil, dass der Bogen nicht fest umklammert werden muss.
  • Die Seiten-Stabilisatoren schaffen neue Schwerpunkte zur Seite und machen die Bewegung des Bogens beim Zielen träger. Dies hilft zunächst beim Ausrichten und reduziert dann die natürlichen Schwingungen. Die Präzision des Gerätes verbessert sich dadurch sehr deutlich.

Weiteres Zubehör

Darüber hinaus verwendet man bei einem olympischen Recurvebogen noch weitere kleine Hilfsmittel, um das Trefferbild zu verbessern:

  • Eine Pfeilauflage ist ein zentrales Bauteil für einen olympischen Recurvebogen. Es gibt starre, aber auch flexible Varianten beispielsweise aus Metall mit einem Magneten. Diese geben unter Druck nach und klappen weg. Sie justieren sich aufgrund des Magneten jedoch auch wieder neu.
  • Ein Button wird in Kombination mit der Auflage verwendet und muss auch zu dieser passen. Zusammen richten diese beiden Hilfsmittel den Pfeilschaft vor dem Schießen aus. Der Trick dabei ist jedoch ein elastischer Stift, der unter dem Druck von Schwingungen nach dem Lösen nachgibt. Durch eine entsprechende Einstellung der Härte kann man wiederum die Streuung des olympischen Recurvebogens reduzieren.
  • Einen Klicker verwendet man, um die Auszugslänge zu messen. Bei diesem Hilfsmittel handelt es sich um einen kleinen Hebel an einer Feder, den man über den Pfeilschaft legt. Wenn der Bogen nun aufgezogen wird, rutscht die Pfeilspitze dann bei jedem Schuss immer exakt bei der gleichen Auszugslänge unter diesem Hebel durch. Dabei entsteht kleines Klick-Geräusch. Dieses sagt dem Schützen, wann der Bogen über das einkalkulierte Mass an Energie durch den Auszug verfügt. Eine große Herausforderung beim Bogenschießen ist nämlich, dass man dem Projektil immer die gleiche Energie mitgeben muss, um einen reproduzierbaren Schuss erzeugen zu können. Andernfalls weist das Trefferbild eine ausgeprägte vertikale Streuung auf. Dabei können wenige Millimeter Unterschied beim Auszug schon viele Zentimeter Höhenunterschied auf einer Zielscheibe ausmachen.
  • Eine Finger- oder Handschlinge nutzt man in Ergänzung zu den Stabilisatoren. Dabei handelt es sich um eine Schnur, die sowohl um das Handgelenk des Bogenschützen wie auch um den Bogen selbst geschlungen ist. So kann man den olympischen Recurvebogen gefahrlos nach der Schussabgabe in der Bogenhand nach unten abrollen lassen. Das hat den Vorteil, dass man den Bogen nicht fest umklammern muss, wenn der Schock nach dem Lösen entsteht. Sie hat dann die Aufgabe, den Bogen zu halten, damit dieser nicht auf den Boden fällt.

Blankbogen

Man kann das Mittelstück eines olympischen Recurvebogens auch ohne Zielvorrichtung und Stabilisatoren als Blankbogen schießen. Dabei handelt es sich um eine eigenständige Bogenklasse, in der man bei Turnieren dann auch größere Ziele verwenden darf.

Zum Schießen eines olympischen Recurvebogens gehört der Umgang mit den Hilfsmitteln jedoch dazu. Ein Blankbogen gehört von der Kategorisierung her deshalb zu den traditionellen Bögen.

Den zentralen Unterschied bildete dabei jedoch nicht nur der Verzicht auf eine Zielvorrichtung. Denn mit einem Blankbogen kann man über die Pfeilspitze sowie auch mit Hilfe von Stringwalking ebenfalls sehr genau zielen.

Aber die Präzision bei der vertikalen Streuung muss bei einem blanken Recurvebogen ausschließlich über das Körpergefühl und die Erfahrung hergestellt werden. Insofern stellt das traditionelle Schießen gegenüber einem vollen Setup des olympischen Recurvebogens andere Herausforderungen an den Schützen.

Compoundbogen

Die modernste Art eines Bogens ist die des Compoundbogen. Ein Bogen ist ein Compoundbogen, wenn die Bogensehne (bei Compoundbögen handelt es sich meist um Fast-Flight oder auch Fast-Flite Sehnen, da dieser weniger dehnbar sind als die üblichen Bogensehnen) in einer Art Flaschenzugsystem über den Compoundbogen gespannt wird. Dieser besteht im Normalfall aus leichterem metallenem Gehäuse und abnehmbaren Wurfarmen. Oftmals ist es möglich das Zuggewicht eines Compoundbogens durch leichte Veränderungen am Bogen bzw. den Wurfarmen mit minimalstem Aufwand zu variieren. Schwieriger gestaltet es sich eine Sehne eines Compoungbogen auszuwechseln. Am besten halten Sie diese gut in Schuss und pflegen Sie mit Sehnenwachs.

Im Gegensatz zu anderen Bögen muss der Compoundbogen folglich nicht abgespannt werden, wenn er längere Zeit nicht in Benutzung ist. Genau wie auch die üblichen traditionellen Bogentypen ist der Compoundbogen oft bei Wettkämpfen zu sehen. Das liegt unter Anderem daran, dass mit Hilfe von Hilfsmitteln wie etwa einer Pfeilauflage mit Visier sehr präzise geschossen werden kann. Darüber hinaus verhalten sich Compoundbögen beim Auszug anders als Standardbögen. Durch den Flaschenzug ist es sehr leicht den Compoundbogen bei höherem Zuggewicht auszuziehen. Erst auf den letzten Zentimetern bekommt man noch einmal eine stufenweise Erhöhung des Zuggewichts mit. Dadurch ist es möglich sehr präzise zu schießen.

Ein Pfeil der mit einem Compoundbogen geschossen wird ist außerdem oftmals deutlich schneller als ein Pfeil der durch einen herkömmlichen Holzbogen geschossen wird.

Langbogen

Der Langbogen ist eine Abschussvorrichtung für Pfeile. Er stellt eine historische Form des Bogens dar. Der Begriff Langbogen dient als Oberbegriff für alle einfachen, stabförmig geformten Bogen; in der erweiterten Verwendung steht er auch für Bogen mit flachen Querschnitten („Flachbogen“), die seit der Mittelsteinzeit in Europa archäologisch nachgewiesen sind.

Als Englischer Langbogen wird der meist aus Eibe oder Ulme hergestellte Stabbogentyp des Spätmittelalters bezeichnet, der vor allem durch den massenhaften Einsatz in spätmittelalterlichen Schlachten bekannt wurde.

Zur Unterscheidung des Langbogens von anderen Bogenarten müssen insbesondere zwei Kriterien erfüllt sein: Die Länge entspricht etwa der Größe des Bogenschützen und die Bogensehne berührt den Langbogen nur an den Sehnenaufhängungen (den „Tips“).

Instinktivbogen

Eine Mischung aus Recurve- und Blankbogen!

Ein Bogen ganz gleich welcher Art, solange er den anerkannten Prinzipien und der Bedeutung des Wortes „Bogen“ bei Scheibenwettkämpfen entspricht, nämlich ein Gerät, welches aus einem Griff, Mittelstück (kein Durchschusstyp) und zwei flexiblen Wurfarmen, deren Enden jeweils mit einer Sehnenkerbe versehen sind, besteht. Das Mittelstück besteht aus natürlichem oder Material auf Harzbasis (z.B. Holz, Bambus, Horn, Stoff, Fiberglas, und ein Teil des Mittelstücks kann Karbon/Graphit oder Metall enthalten). Das Mittelstück muss entweder aus verschiedenen Schichten oder aus einem Stück Holz bestehen. Der Bogen kann zerlegbar sein und darf nur werksseitig eingesetzte Beschläge für die Wurfarme, Visier- und Dämpferbefestigungen und Buchsen für Stabilisatoren enthalten. Der Bogen darf einen verstellbaren Wurfarm zum Einstellen des Tillers haben, darf aber keine verstellbaren Wurfarmtaschen zum Verändern des Zuggewichtes haben. Das Mittelstück kann dünne synthetische Laminate bis zu einer Dicke von 6mm zur Verwendung als Wurfarm-/Wurfarmtaschenschutz zur baulichen Verwendung im Mittelstück enthalten, jedoch darf nicht mehr als ein Viertel des Mittelstücks aus Metall oder synthetischem Material bestehen. Das Mittelstück muss Holz oder Bambus enthalten. Bei nicht zerlegbaren Bögen sind Wurfarmlaminate aus jeglichem Material, die in das Mittelstück weiterlaufen, erlaubt. Der Bogen wird zum Gebrauch mit einer einzigen Sehne gespannt, die direkt zwischen den beiden Sehnenkerben verläuft. Beim Schießen wird er mit einer Hand am Griff gehalten, während die Finger der anderen Hand die Sehne ausziehen und lösen.

Der Bogen wie oben beschrieben muss blank sein, mit Ausnahme einer Pfeilauflage und er muss frei sein von Herausstehendem, Visieren, Visiermarkierungen, sonstigen Markierungen, Flecken oder von Laminierungen (im Bogenfenster), die als Zielhilfe dienen könnten. Gewichte im Mittelstück sind zulässig, sofern sie während des Herstellungsverfahrens des Bogens ein gebaut wurden und nicht danach. Diese Gewichte dürfen auf der Außenseite des Mittelstücks nicht sichtbar sein und müssen von Material bedeckt sein, das beim ursprünglichen Herstellungsverfahren angebracht wurde. Und zwar ohne sichtbare Löcher, gefüllte Löcher, Deckschichten oder Abdeckungen, jedoch mit Ausnahme der Originaleinlage des Herstellers oder des eingelegten Logos des Herstellers (Intarsie).

Bogendisziplinen

Beschreibung der verschiedenen Disziplinen und Wettkämpfe im Bogensport.

Worldarchery

FITA-Runde oder Große FITA

Insgesamt werden 144 Pfeile auf verschiedene Entfernungen und Auflagengrößen (Zielscheiben) geschossen. Weiterhin werden in den verschiedenen Wettkampfklassen (unterschieden nach Alter/Geschlecht) unterschiedliche Entfernungen geschossen. Bei den Herren jeweils 36 Pfeile auf 90 m und 70 m (auf Auflagen mit 122 cm Durchmesser) sowie 50 m und 30 m (auf Auflagen mit 80 cm Durchmesser). Bei den Damen werden 70 m und 60 m (122 cm Ø) sowie 50 m und 30 m (80 cm Ø) geschossen. Auf der 30 m Distanz kann die 80 cm Ø Auflage auch durch vier (für jeden Schützen der Scheibe einen) sogenannte Spots ersetzt werden. Dieser hat einen Durchmesser von 40 cm und besteht aus der Mitte der 80 cm Auflage. Niedrigere Treffer werden dabei als Fehlschuss (M miss) gewertet. Vor einer Wertung (Pfeile holen und aufschreiben der Trefferzahlen scoren) werden bei den zwei weiten Entfernungen jeweils 6 Pfeile, bei den Kürzeren jeweils 3 Pfeile geschossen. Für Schüler- und Jugendklassen gelten teilweise abweichende Regelungen bezüglich Entfernungen und Auflagengrößen. Eine FITA-Runde wird in der Regel an einem Tag geschossen. Bei der sogenannten Doppel-FITA werden zwei FITA-Runden an zwei aufeinanderfolgenden Tagen geschossen.

kleine oder halbe FITA

50 m und 30 m, jeweils 36 Pfeile auf Auflagengröße 80 cm

900er Runde

jeweils 30 Pfeile auf 60 m, 50 m und 40 m auf eine 122 cm große Auflage

FITA Halle

2 Durchgänge zu 30 Pfeilen auf 18 m Entfernung. Geschossen wird auf 60 cm Auflagen (traditionelle Bögen und Schülerklasse A Recurve), 40 cm Auflagen (Blankbogen und Jugendklasse Recurve) bzw. auf 3er-Spot-Auflagen (die fünf inneren Ringe der normalen 40 cm Auflage, drei davon untereinander bilden praktisch eine „Ampel“)(Olympischer Recurve und Compoundbogen wobei der 10er bei Recurve 4 cm und bei Compound 2 cm groß ist).

Bogenliga

Im Ligabetrieb des Deutschen Schützenbundes schießen in einer Liga in der Regel acht Mannschaften gegeneinander. Jede Mannschaft schießt an einem Wettkampftag gegen die restlichen sieben Mannschaften je ein Match. Die Mannschaft besteht aus drei Schützen je Match. Ein Match besteht aus drei bis fünf Passen zu je sechs Pfeilen (jeweils zwei pro Wettkämpfer), seit dem Sportjahr 2015 wird im Satzsystem geschossen. Die Pfeile müssen in 2 Minuten auf zwei senkrecht angeordneten Dreifachauflagen auf 18 m geschossen werden. Die Zusammensetzung der Mannschaft kann nach jedem Match geändert werden.
Eine Ligasaison besteht aus 4 Wettkampftagen, die in der Regel im Zeitraum von November bis Februar stattfinden. Die vier besten Mannschaften aus der 1. Bundesliga Nord und die vier besten Mannschaften aus der 1. Bundesliga Süd schießen Ende Februar ein Finale, in dem der Deutsche Mannschaftsmeister Halle ermittelt wird. Die aktuelle Bundesligaordnung wird jedes Sportjahr durch den Gesamtvorstand des Deutschen Schützenbundes verabschiedet.

Bogenliga im Freien

Auch hier schießen Mannschaften mit je drei Schützen gegeneinander. Jeder Schütze schießt 3 Pfeile auf 50 m auf 80 cm Auflagen. Alle Schützen müssen ihre Pfeile innerhalb von 3 Minuten geschossen haben. Je Wettkampf werden 3 mal 3 Pfeile von jedem Schützen geschossen, also 27 Pfeile pro Mannschaft. Jede Mannschaft schießt gegen jede andere Mannschaft, dabei bekommt der Sieger jeweils 2 Punkte, bei Gleichstand jeder 1 Punkt. Es werden die Punkte zusammengezählt, bei Gleichstand zählen auch die Ringzahlen.
Der DBSV und seine Landesverbände führen einen Ligabetrieb im Freien durch, hier besteht eine Mannschaft aus vier Schützen und es wird auf 70 m geschossen.

Zielscheiben und Trefferaufnahme

Die Zielscheiben sind von innen nach außen in den Farben geteilt, wobei jede Farbe in 2 „Ringe“ geteilt ist. Gelb (nur Gold genannt) = 10 bzw. 9 „Punkte“ (Ringe); Rot = 8/7 Punkte; Blau = 6/5 Punkte; Schwarz = 4/3 Punkte und Weiß = 2/1 Punkt(e) (die Ringzahl reicht von 10 bis 1). Trifft man die Auflage nicht, so wird das als „M“ (Miss) gewertet. Der Zehner-Bereich für Compound-Schützen ist in der Halle (18 m) kleiner als der für Recurve-Schützen und ist extra eingezeichnet. Diese Kennzeichnung (genannt X) ist auch im Freien vorhanden, wird dort allerdings als Innenzehner gewertet. Bei Ringgleichheit gewinnt der Schütze mit den meisten Innenzehnern. Die Ringe 1 und 2 entfallen völlig. Als Treffer zählt bereits, wenn der den Ring umgebende schwarze Streifen vom Pfeilschaft berührt wird.

Nach dem Schießen werden die Treffer von den Schützen einer Scheibe aufgenommen. Die Ergebnisse werden von zwei Personen getrennt auf speziellen Schießzetteln festgehalten. Auf diesen wird der Wert jedes einzelnen Pfeiles, sowie die Summe aller erreichten Ringe nach einer Passe aufgeschrieben.

Feld

Unter dem Begriff Feldbogenschießen (kurz: Feldschießen) werden häufig unterschiedliche Disziplinen des Bogenschießens zusammengefasst. Das Feldbogenschießen basiert weitgehend auf dem traditionellen Bogenschießen, aber es wird auch mit Zielvorrichtungen oder anderen Zusatzausstattungen geschossen.

Beim Feldbogenschießen im engeren Sinn werden Zielscheiben im Gelände entlang eines Rundkurses aufgestellt. Die speziellen Zielscheiben sind im Unterschied zur FITA-Zielscheibe schwarz mit einem gelben inneren Kreis. Auf einem Feldparcours sind, ähnlich wie beim Golf Course und anders als beim Zielscheiben-Schießen nach den FITA-Regeln, die Entfernungen zumindest bei der Hälfte der Ziele nicht bekannt und es kann sowohl bergauf wie auch bergab bis zu einem Abschusswinkel von 45° geschossen werden.

3D

Das Schießen auf Tierfiguren aus Schaumstoff, meist auf einem Bogenparcours, wird 3D-Schießen genannt. „3D“ weil sowohl die Ziele dreidimensional sind, aber auch die Schüsse nicht nur in ebenem Feld erfolgen, sondern ebenso hinauf und hinunter. Das 3D-Schießen wird der Jagd nachempfunden, jedoch kommt kein Tier zu Schaden. Die Situation wird dabei möglichst eng an das jagdliche Vorbild angelehnt. Der Schütze muss durch Astgabeln hindurch, Hänge hinauf oder von Hochständen herab im Stehen, kniend oder sogar liegend versuchen, das Ziel zu treffen. Ziel ist es, den Pfeil in das Kill des stilisierten Tiers zu platzieren, also den Bereich, wo Herz und Lunge liegen würden. Zu einem Parcours gehören typischerweise etwa 28 Ziele, auf die jeweils maximal 3 Pfeile geschossen werden dürfen. Bei einem Treffer werden die restlichen Pfeile nicht geschossen. Außerdem gibt es einzelne Ziele oder bei kleinen Parcours die Möglichkeit einer sogenannten „Hunter“ („Jäger“)-Wertung, bei der nur ein einziger Pfeil geschossen wird. Es wird von einem Pflock abgeschossen. Der Schütze muss sich beim Abschuss hinter diesem Pflock befinden und ihn berühren, um für alle Schützen gleiche Bedingungen zu schaffen. Oft gibt es Pflöcke in verschiedenen Entfernungen für Jugendliche, Schützen mit Bögen mit und ohne Visiereinrichtung.

Die Bewertung erfolgt zum Beispiel nach folgendem Schema (es existieren aber noch andere Wertungssysteme):
Allgemeine Tabelle
Pfeil Treffer Punkte
1 Kill 20
Körper 16
2 Kill 14
Körper 10
3 Kill 8
Körper 4
DBSV-Waldrunde (3 Pfeile)
Pfeil Treffer Punkte
1 Kill 15
Körper 12
2 Kill 10
Körper 7
3 Kill 5
Körper 2
IFAA-Reglement für Jagdrunde
Pfeil Treffer Punkte
1 CenterKill 20
Kill 18
Körper 16
2 CenterKill 14
Kill 12
Körper 10
3 CenterKill 8
Kill 6
Körper 4
DBSV-Reglement für Jagdrunde
(1 Pfeil Runde oder auch Hunterrunde genannt)
Pfeil Treffer Punkte
1 CenterKill 15
Kill 12
Körper 7
3D nach WA oder FITA    
Pfeil Treffer Punkte
1 CenterKill 11
  Kill 10
  Leben 8
  Körper 5

4D-Bogenschießen

Beim 4D-Bogenschießen werden große Leinwände genutzt, die mit einem Projektor beleuchtet werden. Dies ermöglicht ein Training mit bewegten Zielen. Hierbei kommt eine spezielle Sensorik zum Einsatz, die den Pfeilflug bzw. dessen Einschlag in der Leinwand registriert. Das Target ist so ausgeführt, dass der abgeschossene Pfeil in dieser langsam abgebremst und nicht beschädigt wird. Dafür kommen spezielle Polymerschäume zum Einsatz. Somit können die Pfeile beliebig wiederverwendet werden.

Hauptsächlich werden zwei Disziplinen unterschieden: Jagdliches-4D und 4D. Beim Jagdlichen-4D kommen Naturszenen oder animierte Inhalte zum Einsatz. Die Herausforderung besteht darin, genau zu erahnen, wo sich der sogenannte Kill befindet. Im Gegensatz zu dieser Disziplin wird beim 4D das eigentliche Ziel klar markiert.

Clout-Schießen, Roving und Flight Shooting

Beim Clout-Schießen wird auf eine 165 Meter entfernte im Boden angebrachte Flagge gezielt. Beim Roving stehen die Zielflaggen im Unterschied zum Clout-Schießen in unterschiedlichen unbekannten Entfernungen. Es werden alle Treffer in bestimmten Umkreisen mit verschiedenen Punkten gewertet. Nocke oder Spitze im Kreis wird gezählt. Beim Flight Shooting oder Weitschießen ist das Ziel, möglichst weit zu schießen.